Vergabeverfahren zum Weihnachtsmarkt: Fragen bleiben offen?

Cuxhaven, 27. November 2025 – Die Diskussion um die Vergabe des diesjährigen Weihnachtsmarktes in der Innenstadt sorgt weiterhin für viele Fragezeichen. Mehrere Kaufleute hatten in den vergangenen Wochen deutliche Irritationen geäußert – vor allem in Bezug auf den Ablauf des Interessenbekundungsverfahrens, die Bewertung der eingereichten Konzepte und die Kommunikation seitens der Verwaltung.

Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Cuxhaven wartet seit zwei Monaten auf die Beantwortung einer offiziellen schriftlichen Anfrage – erst heute, am 27. November um 14:01 Uhr, ist eine Antwort eingegangen.

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Ein Konzept, das weit über den Status quo hinausging

Die Werbegemeinschaft City Cuxhaven e. V. hatte ein umfangreiches Konzept eingereicht.
Darin enthalten:

  • eine gesponserte Echt-Eislaufbahn am Buttplatz

  • ein durchgehender Weihnachtsmarkt entlang der Nordersteinstraße bis zum Schloss Ritzebüttel

  • ein 30.000-Euro-Budget zur Förderung lokaler Kulturschaffender am Schloss

  • nachhaltige, hochwertige Programmpunkte

  • klare Besucherführung und Impulse für den Einzelhandel
     

Das veröffentlichte Konzept zeigt eindeutig, dass das Schloss Ritzebüttel als Herzstück eingeplant war. Die gegenteilige Darstellung, die öffentlich kursierte, trifft nachweislich nicht zu. City Cuxhaven hat das vollständige Konzept öffentlich zugänglich gemacht.

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Was das Interessenbekundungsverfahren verlangt hat

Die Vorgaben der Stadt waren klar formuliert:
Der Weihnachtsmarkt sollte schwerpunktmäßig auf den Flächen rund um das Schloss Ritzebüttel stattfinden. Weitere Standorte – etwa Buttplatz, Kaemmererplatz oder Teile der Nordersteinstraße – konnten in ein Konzept einbezogen werden, sofern die Anforderungen erfüllt wurden.

Die Bewertung erfolgte anhand eines Punktesystems, u. a. für:

  • Erscheinungsbild & Programminhalte (50 %)

  • Sicherheitskonzept (10 %)

  • Lage- und Aufbauplan (10 %)

  • Infrastruktur (10 %)

  • Reinigungs- & Sanitärkonzept (10 %)

  • Nachhaltigkeit (10 %)
     

Unterschiedliche Darstellungen sorgen für Irritationen

In öffentlichen Statements wurde außerdem behauptet, das Konzept der Werbegemeinschaft habe das Schloss nicht ausreichend berücksichtigt oder sei unvollständig eingereicht worden.

Der Punkt „Schloss nicht im Fokus“ ist durch die veröffentlichten Unterlagen klar widerlegt.
Beim Thema „Unterlagen“ ist hingegen unklar, worauf sich die Aussage genau bezieht – die öffentlich verfügbaren Dokumente lassen diesen Vorwurf jedenfalls nicht eindeutig erkennen.

Genau diese widersprüchlichen Darstellungen führen zu den Irritationen bei der Kaufmannschaft und in der Öffentlichkeit.

Antwort erst heute eingegangen – Fraktion prüft Inhalte

Die FDP-Fraktion hatte am 23. September 2025 eine umfangreiche schriftliche Anfrage an den Oberbürgermeister gestellt.
Die gesetzte Frist von vier Wochen endete am 23. Oktober 2025.

In der ursprünglichen Fassung dieses Artikels hatten wir darauf hingewiesen, dass bis heute keine Antwort vorlag. Inzwischen, am 27. November 2025 um 14:01 Uhr, erreichte uns die Antwort des Oberbürgermeisters.

Die vorliegenden Antworten werden nun von der FDP-Fraktion auf Plausibilität und Vollständigkeit geprüft.
Sobald die Auswertung abgeschlossen ist, werden wir – sofern keine rechtlichen oder vertraulichen Gründe dagegensprechen – eine öffentliche Zusammenfassung oder vollständige Veröffentlichung vornehmen.

Warum Transparenz hier entscheidend ist

Die Vergabe des Weihnachtsmarktes berührt zentrale Themen für die Innenstadt:
Einzelhandel, Frequenz, Tourismus, Kultur und Standortattraktivität.
Transparente und nachvollziehbare Verfahren sind dafür grundlegende Voraussetzung.

Die Kaufmannschaft, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie politische Gremien erwarten zurecht Klarheit über Bewertungsmaßstäbe, Abläufe und Entscheidungsfindungen.

Wie es weitergeht

Die FDP-Fraktion arbeitet die nun vorliegenden Antworten durch und klärt weitere Punkte über die beantragte Akteneinsicht.
Sobald belastbare Informationen vorliegen, informieren wir erneut – sachlich und in voller Transparenz.